Hochwertiges Leder dehnt sich extrem aus und passt sich an den Körper an.
Man wird nachher nicht froh, wenn die Hose nur noch rutscht, da man sie zu weit gekauft hat.
Aber ein Säckler kann hier Abhilfe schaffen und euch die Lederhose auch im Nachhinein noch einmal enger nähen.
Hier findet ihr unsere goldenen Regeln, damit du lange Freude an deiner neue Lederhose haben wirst:
Der Kauf einer Lederhose
Männer in Lederhosen sind sexy. Die Damen werden uns hier größtenteils zustimmen. Dennoch gilt das weitaus nicht für jede x-beliebige Lederhose. Säcklernaht, Zwickel, sämische Gerbung? Kennt ihr euch aus?
Welches ist das beste Leder und wähle ich dazu Knöpfe oder Bänder zum schnüren?
Gehen wir mal weiter ins Detail. Was muss "Mann" beim Lederhosen Kauf alles beachten?
1. Kurz, Kniebund oder Lang?
- Bequem und momentan sehr angesagt ist sicherlich die Kurze. Diese lässt sich zu fast allen Looks kombinieren. Perfekt im Sommer im Biergarten oder an kälteren Tagen mit Kniestrümpfen. Von der Länge her sollte sie möglichst eine Handbreit über dem Knie enden.
- Der Kniebund, auch Knickerbocker genannt, sitzt hingegen nicht richtig eng. Durch den lockeren Sitz kann diese spätestens beim Radl fahren stören ;-) Etwas aus der Mode gekommen, sieht man diese Variante, welche kurz unter dem Knie gebunden wird weniger oft und vermehrt bei Touristen.
- Die lange Lederhose sieht aus wie eine normale Hose und wurde vor allem im 19. Jahrhundert getragen. Heute lässt sie sich eher in die Landhausmode einordnen.
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2. Die Passform
- Wichtig ist, dass die Lederhose anfangs sehr eng gekauft wird. Wir können es nur immer wieder betonen. Wenn man schon viel Geld für dieses Lieblingsstück ausgibt, dann sollte man auch möglichst lange Freude daran haben. Die hat man aber gewiss nicht, wenn sich die Lederhose nach einiger Zeit so sehr geweitet hat, dass man sie fast verliert.
- Sollte der Fall dennoch eintreten kann man sie ggf. bei einem Sattler enger nähen lassen.
- Da das ganze allerdings wieder Kosten mit sich bringt gilt: Beim Kauf muss die Lederhose richtig knackig sitzen.
- Hinten ermöglicht ein Zwickel (keilförmiger Stoff- oder Lederstreifen, der ins Rückteil eingesetzt wird) die Bundweite der Lederhose etwas zu verringern oder zu erweitern.
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3. Die Qualität einer Lederhose
Das Leder
- Eine traditionelle Trachten-Lederhose wird in der Regel aus sämisch gegerbtem Hirschleder oder einem anderen weichen Leder hergestellt.
- Das Rothirschleder, oft aus Australien oder Neuseeland gilt Beispielsweise als eines der hochwertigsten Leder überhaupt.
- Bei industriell gefertigten Hosen wird hingegen oft auch Wildbockleder eingesetzt.
- Rindsleder wird nur bei industrieller Massenware verwendet.
- Traditionelle Lederhosen sind langlebig und erhalten durch regelmäßiges Tragen eine besonders schöne Patina.
- Das matte Leder wird mit der Zeit speckig und umgangssprachlich auch als „Krachlederne“ bezeichnet.
- Damit die Lederhose noch nach Jahren schön und formbeständig ist, werden besonders beanspruchte Stellen innen mit Besatzleder verstärkt.
Die sämische Gerbung:
- Durch die sämische Gerbung, welche sehr viel Erfahrung des Gerbers verlangt, ist das Leder atmungsaktiv und temperaturausgleichend. Das heißt, im Winter warm und im Sommer kühl.
Die Stickerei:
- Eine hochwertige, teure Stickerei unterscheidet sich von der Massenware vor allem dadurch, dass das Leder nicht durchstochen wird. Bei der Handstickerei wird es nur angestochen und die bestickten Felder wölben sich dadurch reliefartig auf.
Die Säcklernaht:
- Ein weiteres Qualitätsmerkmal von aufwändig verarbeiteten und handgearbeiteten Lederhosen ist die Säcklernaht. Dabei werden die Lederkanten nach außen sichtbar zusammengenäht und zusätzlich helle Lederstreifen zwischen die Lederkanten gelegt.
4. Hosenträger ja oder nein?
- Momentan werden die meisten Lederhosen eher ohne "Geschirr" verkauft. Traditionell gesehen trägt man sie allerdings mit. Entweder sind die Hosenträger aus Leder oder aus besticktem Leinen.
- In unserem Blogpost über typisch bayerische Hochzeitsbräuche, haben wir euch bereits über das Besticken der Hosenträger berichtet. Das ist natürlich eine besonders schöne und individuelle Variante, die mit Stolz zu tragen ist.
- Wenn ihr mehr über das Besticken der Träger wissen möchtet, schreibt uns gerne eine Nachricht und wir helfen euch weiter.
- Wer ohnehin nichts mit Hosenträgern anzufangen weiß, sollte diese auch einfach gleich weg lassen und ggf. zu einem hochwertigen Trachtengürtel mit einer großen versilberten Schnalle greifen. Hier gibt es viele passende Prägungen. Vom bayerischen Wappen bis hin zum wilden Truthahn. Ihr könnt die Schnalle natürlich auch individuell mit euren Initialen versehen lassen.
- Auch die Messertasche an der rechten Seite des Oberschenkels kann mit Initialen bestickt werden. Eine sehr beliebte Variante, um sein Schmuckstück persönlich zu kennzeichnen. Aber Achtung, auf der Wiesn solltet ihr euch nicht wirklich ein Messer in die Tasche stecken. Dieses wird euch höchstwahrscheinlich ziemlich schnell abgenommen werden. Also lasst es in dem Fall besser daheim. Wir empfehlen euch daher besser eine schöne Schnupftabakdose aus Hirschhorn oder einen Flaschenöffner ebenfalls mit einem Griff aus Hirschhorn.
5. Knöpfe oder Schnüre
- Ob ihr nun eine Lederhose mit Knöpfen oder eine zum Schnüren wählt ist Geschmacksache. Es gibt z.B. Hornknöpfe vom Hirsch oder Büffel oder Bänder aus Leder oder farbigem Stoff.
Wie sieht es eigentlich mit deinem Trachtenhemd aus?
Hier gilt:
- Hemden nur mit Hemden zusammen waschen.
- Die Maschine nicht zu voll machen.
- Stark verschmutzte Stellen, können mit etwas Flüssigwaschmittel oder Gallseife vorbehandelt werden.
- Zum besonders schonenden Waschen solltet ihr auch die Hemden in einen Waschbeutel geben.
- Am besten bei niedriger Temperatur und geringer Schleuderzahl im Schonwaschgang waschen.
- Vollwaschmittel eignet sich für weiße Hemden, Fein- bzw. Buntwaschmittel für farbige.
Zum Trocknen solltet ihr die Hemden aufhängen und glatt ziehen. Unsere Hemden verfügen über hochwertige Stoffe die bei richtigem Waschen kaum knittern und dir so aufwändiges Bügeln ersparen.
So, nachdem ihr euer gutes Stück nun Zuhause habt, stellt ihr euch bestimmt die Frage: was sollte ich nun bei meiner Lederhose beachten? Und überhaupt: wie lagere und reinige ich diese am besten? Bleibt dran. Im kommenden Abschnitt erfahrt ihr alles über die optimale "Haltung" eurer Hirschledernen.
Tragen, Reinigen und Lagern
1. Tragen
- Eine neue Lederhose solltest du so oft wie möglich tragen damit das Leder schön geschmeidig und weich wird und sich die Hose optimal an deinen Körper anpassen kann.
2. Das richtige Reinigen
- Auf keinen Fall solltet ihr diverse Reinigung- oder Fleckenmittel verwenden.
- Es empfiehlt sich ein Lederradiergummi oder eine Lederbürste mit Gummiborsten, damit die Oberfläche der Lederhose nicht zu stark angegriffen wird.
- Am Besten testet ihr auch ein Lederspezialwaschmittel erstmal auf einer nicht sichtbaren Stelle an.
- Mit einem weichen Schwamm und Kernseife kann der Fleck ebenfalls entfernt werden. Etwas eingemengte Schmierseife hilft, dass das Leder seinen Fettgehalt behält. Auch hier ist wieder darauf zu achten kein warmes Wasser zu benutzen.
- Gegen Zigarettenmief und jeglichen Muff hilft gutes und vor allem langes Auslüften. Achte aber darauf, die Lederhose nicht in feuchten Räumen oder einer feuchten Umgebung auszulüften.
3. Vorsicht mit Wasser
- Zu viel Wasser, oder auch zu warmes Wasser machen das Leder steif. Die Hose muss auch nicht ständig gereinigt werden, frei von Fettflecken oder ähnlichem sein. Dadurch lebt die Hose erst.
4. Die Lagerung
- Am wohlsten fühlt sich dein Lieblingsstück liegend bei normaler Raumtemperatur. Durch Aufhängen kann sich nämlich die Form verziehen und Feuchtigkeit bringt Schimmel!
- Sollte die Hose doch mal etwas nass werden, hängt man sie zum Trocken also bloß nicht auf, sondern legt sie flach an einen trockenen Ort. Auf ein Handtuch gelegt, dauert der Trocknungsprozess mehrere Tage, wobei die Lederhose immer mal wieder umgedreht werden sollte.
- Bloß nicht in Nähe einer Heizung legen, denn die Wärme trocknet das Leder aus und macht es fest.
5. Fett
- Ihr esst ein fettiges Hendl, wischt einfach die Hände an der Lederhose ab und die fettet sich von selbst? Ganz so einfach ist es nicht, die Gewürze verflecken euch die Hose. Reines Fett – wie Butter – ist die beste Pflege: Immer her damit!
6. Abstand von Erbrochenem und Rotwein
- Erbrochenes oder Rotweinflecken sind der Supergau für jede Lederhose. Das gräbt sich ins Leder rein und ruiniert sie. Da hilft nur noch der Gerber, um euer schönes Stück zu retten.